Donnerstag, 1. September 2016

Joe R.Lansdale - Gekreuzigte Träume. Die besten Erzählungen

Gekreuzigte Träume, Die besten Erzählungen von Joe R. Lansdale. Eine vom Verfasser und vom Illustrator Arndt Drechsler  signierte Ausgabe aus dem Festa Verlag Leipzig.

Vom Illustrator Arndt Drechsler stammt der Schutzumschlag und die Signiervignette. Weitere Illustrationen enthält der Band nicht.
Die Sammlerausgaben des Festa Verlags erscheinen als limitierter Privatdruck (666 Exemplare) ohne ISBN und sind deshalb auch nicht im Buchhandel, sondern nur über den Verlag zu beziehen.
Meine Ausgabe hat die Nr. 466 von 666.


Samstag, 2. Juli 2016

Hermann Löns - Der Wehrwolf


Hermann Löns, Der Wehrwolf, Verlag bei Eugen Diederichs in Jena 1918, Fünfzigstes Tausend, Jubiläumsausgabe, beiger Originalwildledereinband mit geprägter, illustrierter Deckelvignette, sowie 7 Tafeln mit ganzseitigen Illustrationen von Walter Klemm. Druck auf unbeschnittenen Van-Gelder-Bütten. Nr. 506 von 1000 handschriftlich  nummerierten Exemplaren.

Der Roman spielt in der Lüneburger Heide im Raum Celle während des Dreißigjährigen Krieges. Die Bauern wehren sich blutig und gnadenlos gegen durchziehende und marodierende  Soldaten. 

Das Wort Wehrwolf gab vielfach Anlass zu Verwechslungen mit dem mythologischen Fabelwesen Werwolf.
Hermann Löns selbst schrieb dazu: „Dann schreibt sich einer Schwielen in seine Kritikerseele, um rauszukriegen, was der Name Wehrwolf bedeutet. Daß das weiter nichts bedeutet, als daß Harm Wulf sich wehrt; da kommt kein Mensch drauf. Faseln sie da alles mögliche zusammen."
Um eine ganz andere Ausgabe des Wehrwolfs handelt es sich hier. Der Herausgeber Leo Mielke hat den Text von Löns redigiert, modernisiert und leicht gekürzt und dem Roman mit "Der Wulfshof" auch einen neuen Titel verpasst.
Obgleich ich so etwas eigentlich gar nicht mag, hab ich das Buch in meine Bibliothek aufgenommen wegen der Illustrationen des Celler Künstlers und Kulturpreisträgers Dietrich Klatt (geb. 1935).




Hermann Löns, Der Wulfshof. Textgestaltung Leo Mielke, Illustrationen Dientrich Klatt, Schweiger & Pick Verlag Celle 1994.

Von Leo Mielke gibt es auch Hermann Löns und Celle, Schriftenreihe des Bomann-Museums und des Stadtarchivs Celle. Celler Beiträge zur Landes- und Kulturgeschichte, Heft 16, Celle, 1988.
Illustration von Dietrich Klatt in "Der Wulfshof"



In der Schriftenreihe der Celler Chronik 23, herausgegeben vom Museums Verein Celle e.V., Celle 2016 berichtet Hans Jürgen Tast in dem Beitrag "Die Vorbereitungen bleiben im Heidesand stecken. "Der Wehrwolf" - Ein Filmprojekt von Frank Wysbar (1899 - 1967) über das Projekt Löns Wehrwolf zu verfilmen. Für die Rolle der Frau des Harm Wulf sei die Schauspielerin Sybille Schmitz (1909 - 1955) vorgesehen gewesen. Frank Wysbar flüchtete im November 1938 aus Deutschland.
Hermann Löns Wehrwolf wurde nie verfilmt.

Börries von Münchhausen - Buch aus seiner Bibliothek




Bernhardine Schulze-Smidt (1846 - 1920) war eine recht erfolgreiche, heute aber vergessene Schriftstellerin.
Ihren Roman "Magnus Collund. Das Schicksal einer Frau" widmete sie 1904 Börries von Münchhausen. Dieser versah es mit seinem Exlibris und nahm es in seine Bibliothek auf. Der "doktor beider rechte" bezieht sich auf den Dr.jur., der (früher) für beide Rechte - das weltliche Recht und das Kirchenrecht - verliehen wurde. Diese Tradition pflegen heute nur noch wenige Universitäten.

Samstag, 11. Juni 2016

Börries von Münchhausen und Eva von Heeringen

Der Verbindung von Börries von Münchhausen und Eva von Heeringen (vgl. meinen Post vom 8. Juni) bin ich noch weiter nachgegangen. Dabei bin ich auf die Veröffentlichung von Gerhard Knoll, Ein Herz im "Grünen Herz Deutschlands". Eva von Herringen, Ernst von Harnack und die "Leihbücherei Rudolstadt" in: Blätter der Gesellschaft für Buchkultur und Geschichte, Rudolstadt, 4. Jahrgang, 2000, Seite 43 - 100, gestoßen.

Dort findet man eine Reihe von biographischen Angaben zu Eva von Heeringen, zu ihrem Verhältnis zu Ernst von Harnack und auch - am Rande - über ihr Verhältnis zu Börries von Münchhausen.
So erwähnt der Verfasser, in Eva von Heeringens Nachlass befänden sich ein Liebesbrief von Börries von Münchhausen an sie, diverse Widmungsexemplare seiner Werke und Korrespondenz über seinen Nachlass.
Als Eva von Heeringens Freund Ernst von Harnack wegen seiner Verwicklung in das Attentat vom 20. Juli 1944 verhaftet worden war, schlug Eva von Heeringens Mutter vor, sie solle sich um Hilfe an Börries von Münchhausen wenden. Das unterließ sie aber, weil sie nicht an den möglichen Erfolg glaubte. Eva von Heeringen konnte Börries von Münchhausens Anbiederung an die Nationalsozialisten nicht verstehen, Sie hielt ihn für politisch völlig naiv.


Eva von Heeringen, Kennkarte von 1940, aus Gerhard Knoll a.a.O., Seite 50



Ernst Jünger und seine Schildkröte



Heute wird in der Presse gemeldet, dass Ernst Jüngers letzte Schildkröte noch im Garten des Jünger-Hauses in Wilfingen lebt. Jünger erhielt sie 1995 als Geschenk von dem Fotografen Stefan Moses. Jünger nannte die Schildkröte "Hebe" nach der Tochter des Zeus.1998 starb Jünger mit 102 Jahren.

Das Foto rechts stammt aus dem Bildband von Gisela Linder (Hrsg.), Ernst Jünger. Die Jahrzehnte in Oberschwaben, Hamburg, Berlin, Bonn 2002, Seite 175.
























In meiner kleinen Sammlung zu Ernst Jünger befindet sich auch diese handschriftliche Postkarte vom 1. Juni 1986. Die Karte zeigt auf der Vorderseite den Schmetterling Trachydora juengeri (Amsel, 1968), der nach Ernst Jünger benannt wurde,



Donnerstag, 9. Juni 2016

Münchhausen - Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande

Von Börries von Münchhausen (aus einem meiner letzten Posts) ist es nur ein kleiner Schritt zum bekannteren Münchhausen: dem "Lügenbaron". Eine Bezeichnung, die dem echten Münchhausen, dem Geschichtenerzähler, dem Freiherrn Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen (1720 - 1797) gar nicht gefallen hat.

Gemälde im Münchhausenmuseum in Bodenwerder

Postkarte 1950iger Jahre

Die von Rudolf Erich Raspe (1736 - 1794) verfassten Lügengeschichten, die dieser 1785 in englisch verfasste und in England erscheinen ließ, wurden von Gottfried August Bürger (1747 - 1794) 1786 ins Deutsche übersetzt und in Göttingen veröffentlicht.
An Gottfried August Bürgers Grab gegenüber dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum der Universität Göttingen - die übrigens von einem von Münchhausen (Gerlach Adolph von Münchhausen, 1688 - 1770) im Jahre 1737 gegründet wurde - bin ich während meines Studiums oft vorbei gelaufen.

Gottfried August Bürgers Grabmal auf dem Bartholomäusfriedhof in Göttingen


Die "Wunderbaren Reisen zu Wasser und zu Lande" befinden sich in meiner Bibliothek zum einen in einer Ausgabe "Bürgers Werke in einem Band" aus der Reihe der "Bibliothek Deutscher Klassiker", die in der DDR von 1955 bis 1989 erschienen ist. Diese Reihe deutscher Klassikerausgaben ist meines Erachtens unterschätzt. In der rund 400seitigen Ausgabe der Werke Gottfried August Bürgers umfassen  die "Wunderbaren Reisen" nur die Seiten 227 bis  312.






Zum anderen besitze ich Münchhausens "Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande" in einer Ausgabe des Insel-Verlages von 1925. Die Ausgabe im Folioformat (22 x 30 cm) ist mit den 154 Holzschnitten von Gustav Doré  illustriert. Der Druck erfolgte unter Benutzung der Originalholzstöcke der ersten französischen Ausgabe von 1853.
Die Erstausgabe dieser Ausgabe erschien bei Insel in Leipzig 1918.




Mittwoch, 8. Juni 2016

Carla Meyer-Rasch


Carla Meyer-Rasch (1885 - 1977) war mir gerade als  Celler als Heimatforscherin, Schriftstellerin und Journalistin bekannt. Bekannt ist in Celle ihre mehrbändige Buchreihe "Alte Häuser erzählen".


In einem Antiquariat in Berlin fand ich "Celler Persönlichkeiten. Acht Lebensbilder", Celle 1957. Das Buch ist von der Verfasserin dem Kunsthistoriker Dr. Wolfgang Scheffler (1902 - 1992) zum 65. Geburtstag (25.1.1967) gewidmet, der ihr aus gemeinsamen Celler Zeiten (1952 - 1957) bekannt war. Nach dem Krieg katalogisierte Scheffler das Celler Silber und veröffentlichte auch dazu ("Celler Silber. Formenfibel einer niedersächsischen Residenzstadt", Celle 1988). Scheffler war auch künstlerisch tätig und hat 1983 in Berlin seine "Skizzen aus dem Celler und Lüneburger Lande" veröffentlicht. 1984 gab es in Celle hierzu eine Ausstellung.








Unter den Lebensbildern sind Wilhelm Bomann, Harry Trüller, Theodor Siemens, August von der Wense, Franz du Bois, Otto Palm, Ida Deichmann und Max Langerhans vertreten.

Willi Bredel


Von Willi Bredel (1901 - 1964) hab ich im Deutschunterricht im Leistungskurs Deutsch zum Thema "Arbeiterliteratur" den Roman "Maschinenfabrik N & K", Oberbaumverlag Berlin 1971 gelesen. Der gleiche Deutschlehrer bot in der Folge auch noch einen Leistungskurs zum Thema "Blut und Bodenliteratur" an.
Willi Bredel gehörte zu den Begründern der sozialistisch-realistischen Literatur und war von 1962 bis 1964 Präsident der Akademie der Künste der DDR.






Später ertauschte ich bei Tauschticket eine von Willi Bredel signierte Ausgabe von "Sieger ohne Sieg". Ein Erzählung um Gneisenau. Weimar 1953.




Börries von Münchhausen


Von Börries von Münchhausen (1874 - 1945) kannte ich bisher nicht mehr als sein Gedicht "Referendarexamen" von 1899, in dem er sein erstes juristisches Staatsexamen beschreibt, das er 1899 in Celle abgelegt hat.
aus: Das Liederbuch des Freiherrn Börries von Münchhausen, Stuttgart und Berlin o.J: (ca. 1942)
Das juristische Staatsexamen in Celle bestand von Münchhausen zusammen mit seinem Schulfreund und Göttinger Kommilitonen Sammy Gronemann (1875 - 1952), der als als orthodoxer Jude am Schabbat seine Prüfungsurkunde nicht unterschreiben wollte, so dass sein Freund von Münchhausen dies für ihn tat und die Unterschrift seines Freundes fälschte. Gronemann, der 1933 aus Deutschland floh, wurde später ein bekannter jüdischer Dramatiker, Schriftsteller und Zionist. 
Börries von Münchhausens Haltung zum Nationalsozialismus und zur  nationalsozialistischen Judenpolitik ist bekannt. Nicht zuletzt aufgrund dieser Haltung wurde er 1944 in die sog. "Gottbegnadeten-Liste" der wichtigsten Schriftsteller im nationalsozialistischen Deutschland aufgenommen, 
Trotzdem hatte er immer eine ambivalente Haltung zum Judentum. Einer seiner ersten großen dichterischen Erfolge war 1900 seine Balladensammlung "Juda" mit Illustrationen des bekannten Jugendstilillustrators Ephraim Moses Lilien. Dieser üppig ausgestattete Band diente jahrzehntelang in jüdischen Bürgerfamilien als repräsentatives Geschenk zur Bar Mizwa.


Verlagswerbung in: Balladen von Börries Freiherrn von Münchhausen,  Berlin, Goslar Leipzig o.J. (1924)

Unter den verschiedenen Büchern von Börries von Münchhausen, die ich mir inzwischen antiquarisch gekauft habe, fand sich auch "Geschichten aus der Geschichte einer alten Geschlechtshistorie nacherzählt von Börries Freiherr von Münchhausen", Philipp Reclam Verlag Leipzig o.J. (1934). Die Fotos in dem Buch stammen von Münchhausens einzigen Sohn, Börries von Münchhausen (1904 - 1934), der 1934 tödlich verunglückte. Es gibt übrigens auch eine Familiengeschichte der von Münchhausens, die Jutta Ditfurth in "Der Baron, die Juden und die Nazis. Reise in eine Familiengeschichte"Hamburg, 2013 über ihren Urgroßonkel erzählt.
Den mir vorliegende Band "Geschichten aus der Geschichte einer alten Geschlechtshistorie" hat der Verfasser Börries von Münchhausen 1934 "Seiner lieben Eva" gewidmet. Bei "Eva" handelt es sich ausweislich des Exlibris um Eva von Herringen (1907 - 1985), die seit 1937 die Freundin von Ernst von Harnack (1888 -1945) war, der zum Widerstandskreis des 20. Juli gehörte. 




Unter meinen Neuanschaffungen von Börries von Münchhausen fand sich ein weiteres signiertes und mit einer Portraitpostkarte versehenes Exemplar:
Börries Freiherr von Münchhausen, Meisterballaden, Stuttgart, Berlin und Leipzig o.J. (1925)